Landmannalaugar – Bunte Vulkane im zentralen Süden Islands

Landmannalaugar ist ein wildes und ursprüngliches Gebiet im isländischen Hochland. Bis auf den Tourismus ist die Landschaft hier noch vollkommen unberührt.

Reisen in Landmannalaugar – Der Rundweg über den Suðurnámur

Wie ein Gemälde erscheint einem die Landschaft rund um das isländische Landmannalaugar, wenn man von der Hochlandroute F26 kommend in die F208 einbiegt. Ist man vorher lange Zeit, unter anderem dem Vulkan Hekla entlang durch eine schwarzgraue Vulkanwüste gefahren, wird hier die Landschaft zunehmend bunter und bunter so dass man sich die Augen reiben muss um zu glauben, dass es sowas gibt! Wir begreifen sofort, dass die Zeit von einem einzigen Tag viel zu kurz ist und dass wir bei einer weiteren Islandreise unbedingt mindestens eine Woche in der Region um Landmannalaugar einplanen müssten.

Die F208 führt uns zwischen vielen kleinen, moosbewachsenen Vulkankratern hindurch und überall könnte man Stunden mit Fotografieren  verbringen. Schliesslich landen wir am See Frostastaðavatn und sind von dessen Farben überwältigt: Rotes Rhyolithgestein und schwarze,  mit gelben und hellgrünen Moosen bewachsene Basaltgesteine spiegeln sich im blauschwarzen Wasser.

Die F208 nach Landmannalaugar ist enorm abwechslungsreich: Vulkankrater am Strassenrand.

Nach einer Fotopause die ich dazu nutze den See in einer Panoramaaufnahme festzuhalten geht es weiter Richtung Landmannalaugar, vorbei an weiteren bunten Vulkankegeln und einer Schwemmebene mit rotem Sedimentgestein und blaugrünen wild fliessenden Gewässern.

Vor einer Furt, kurz vor dem Zeltplatz von Landmannalaugar, parkieren wir unser Auto und setzen unseren Weg zu Fuss fort.

Das Obsidianlavafeld Laugahraun

Unsere Wanderung  führt an der Hütte vorbei auf dem Laugarvegur Richtung Hrafntinnusker. Hier durchqueren wir das schwarzglänzende Obsidianlavafeld Laugahraun. Obsidian – Rabenstein (hrafntinna) wie ihn die Isländer nennen – ist nach einem Berg im isländischen Kraflagebiet – dem Hrafntinnuhryggur – benannt. Das schwarze Gestein ist vulkanisches Glas und besteht zu mindestens 70% aus SiO2. Aufgrund seiner raschen Abkühlung ist das Gestein amorph, das heisst bei der Abkühlung ist es nicht zur Ausbildung geordneter Kristallstrukturen gekommen. Das Gestein weist einen muscheligen Glasbruch auf. Obsidian ist metastabil und im Verlauf des geologischen  Alterungsprozesses  orientieren sich die Moleküle in zunehmendem Masse und gehen in einen geordneten, kristallinen Zustand über.

Im Vordergrund: das Obsidianlavafeld Laugahraun. Hintergrund: Rhyolith Vulkane.

Rote Vulkankegel aus Rhyolith

Nach der Durchquerung der Obsidianfelder öffnet sich das Tal des Namskvisl. In der Schwemmebene sind wir von Vulkanen aus rotem Rhyolithgestein umzingelt. Rhyolithe sind vulkanische, granitähnliche Gesteine, deren Magma ebenfalls einen sehr hohen SiO2 Gehalt aufweist. Im Gegensatz zum amorphen Obsidian entsteht Rhyolith durch Magma, die vorgängig in einer Magmakammer erst sehr langsam auskühlt. Das führt dazu, dass in der Schmelze auch grössere Kristalle heranwachsen können. Wenn diese dann bei einem Vulkanausbruch z.B als Lavastrom zu Tage tritt und anschliessend schnell erstarrt, bilden sich nur noch mikroskopisch kleine Kristalle, die die Grösseren (Einsprenglinge) als Matrix umschliessen.

Landmannalaugar, Island Kleiner See umgeben von Wollgras und Rhyolithvulkanen.

Auf der Ebene müssen wir mehrere Wasserläufe überqueren deren feuchte und humose  Ufer mit Wollgräsern überwachsen sind. Danach halten wir uns an einen schmalen, aufsteigenden Pfad Richtung Suðurnámur. Der Ausblick wird mit zunehmender Höhe immer gigantischer und bald überblicken wir das ganze Tal des Namskvisl mit seinen zahllosen Wasserläufen.

Namskvisl mit dem Obsidian-Lavafeld im Hintergrund

Der Aufstieg auf den Suðurnámur bietet eine fantastische Aussicht

Auf einem Sattel angekommen erreichen wir eine Wegabzweigung wo wir uns rechts Richtung Suðurnámur wenden und der roten Pflockmarkierung folgen. An unserer linken Seite überblicken wir einen riesigen Lavastrom der sich wie eine Gletscherzunge durch ein breites Tal wälzt.

Wie eine Gletscherzunge: Blick auf Lavafeld vom Suðurnámur
Aussicht vom Suðurnámur

Nach einem kräftigen Anstieg auf einem Zickzackweg erreichen wir den Kamm und gehen in östlicher Richtung über einen leichten Anstieg zum Gipfel des Suðurnámur. Die Landschaft ist – in welche Richtung wir auch immer blicken – überall überwältigend! Rote, blaue und schwarze Vulkane,  zum Teil überwachsen mit schillernd grüngelben Moosen, dazwischen Schneefelder, das Ganze wirkt irgendwie surreal und ist kaum fassbar. Als Naturfotograf könnte ich hier Monate verbringen und würde bestimmt immer wieder Neues entdecken.

Die Vulkane von Landmannalaugar haben die Anmutung eines gemalter Bilder

Der langgezogene Abstieg eröffnet immer wieder neue Blickwinkel in verschiedene farbige Täler. Am meisten beeindrucken uns die riesigen Schwemmebenen mit ihren grünblauen Wasserläufen die sich bis zum Horizont erstrecken.

Einsame Wanderer in den Bergen von Landmannalaugar
Wandern in Island: Landmannalaguar ist eines der interessantesten Gebiete zum Wandern Islands.
Landmannalaugar, farbenfrohe Rhyolithvulkane die mit leuchtenden Moosen bewachsen sind
Dieses Bild zeigt die Landschaft Islands

ISLAND

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6 Kommentare zu „Landmannalaugar – Bunte Vulkane im zentralen Süden Islands“

  1. Hallo Herr Hirsbrunner,

    tolle Landschaftsfotos, die Sie hier präsentieren. Sie wirken natürlich, authentisch und nicht „aufgehübscht“.

    Insbesondere gefallen mir immer wieder Ihre Aufnahmen mit dem Zeiss Makro Planar 2/50 und dem 24er T+S Objektiven. Ich finde, dass dies zwei sich gut ergänzende Brennweiten für die Landschaftsfotografie sind.

    Meine Fotos mache ich z. Z. auch ausschliesslich mit einem Zeiss Planar 1.4/50, welches aber wohl von der Auflösung und Brillanz nicht ganz an das Ihrige 2/50 herankommt.

    So freue ich mich auf neue Fotos von Ihnen. Weiter so … :-)

    Herzl. Grüße,
    Martin

  2. Adrian Hirsbrunner

    Hallo Martin

    Vielen Dank für das positive Feedback!
    Ja, diese beiden Objektive ergänzen sich gut in der Landschaftsfotografie.
    Beim 24mm tse mag ich besonders, dass sich durch die Tilt Shift Funktion unschöne Verzerrungen verringern lassen. Zudem kann man gegebenenfalls die Schärfeebe etwas ausdehnen.

    Herzliche Grüsse
    Adrian

  3. Hallo Adrian,

    mit einem TS-Objektiv habe ich bisher keine Erfahrung, wenn gleich ich den Nutzen nachvollziehen kann. Mit kommt es in erster Linie auf ein ruhiges und entspanntes Fotografieren in der Natur an. Deshalb bevorzuge ich auch die Zeiss Objektive mit ihrer manuellen Einstellmöglichkeiten.

    An meiner alten 6D hatte ich auch u. a. das Makro-Planar 2/50 von Zeiss. Jedoch hatte ich sehr zu kämpfen mit Lensflares bei Nachtaufnahmen mit starken Kontrastunterschieden, hervorgerufen durch Beleuchtungen.

    Mein neues Glück, und hier bin ich absolut zufrieden, habe ich in der Nikon D750 nach Systemwechsel gefunden. Für diesen Body hatte ich mir dann das Zeiss Planar 1.4/50 gekauft. Jedoch bin ich nicht ganz zufrieden mit der Bildqualität – gerade auch dann, wenn ich mir ehemalige Fotos von dem 2/50 anschaue. Gerade die Schärfe ab f/4 ist bei dem 2/50 genial. Hinzu kommt die kurze Naheinstellgrenze, die ich als sehr vorteilhaft ansehe.

    Da auch ich hauptsächlich Landschafts- und Naturaufnahmen mache, über lege ich mir auch das Zeiss Distichon 2/25 zu kaufen und zudem einen neuen Versuch mit dem Makro-Planar 2/50 zu machen (das 1.4/50 würde ich dann ggf. verkaufen). So helfen mir Deine Bilder nach Auslesen der EXIF-Daten, hoffentlich eine Entscheidung dahingehend zu finden, welches (2/25 oder 2/50) Objektiv ich mir als erstes kaufen soll.
    Gerade wenn man auch Panoramen aus zwei oder drei Aufnahmen erstellt, sollte eine solche Brennweitenabdeckung für´s Erste vollkommen ausreichen. Später käme noch ein Tele(zoom?) hinzu.

    Hast Du einen Rat; wie siehst Du das? Danke!

    Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende wünschend,
    Martin

  4. Adrian Hirsbrunner

    Hallo Martin

    Das Distagon 2/25 wird in der Landschaftsfotografie sicher seine Dienste tun und scheint auch von der Auflösung her ganz gut zu sein. Ich persönlich würde wohl eher das Zeiss Distagon T* 21mm f/2,8 bevorzugen, da mir meine 24er Brennweite bei Landschaften oftmals schon etwas zu eng ist. (Beim Tilt Shift ist das in der Regel kein grosses Problem da man mit drei geshifteten Bildern problemlos ein Panorama, dessen Bilder im Nodalpunkt liegen, fotografieren kann). Das 21er Zeiss scheint hervorragend aufzulösen und ist sehr kontrastreich.

    Um Deiner Bitte nach Rat gerecht zu werden: Ich würde mich für eine Weitwinkelbrennweite entscheiden. Ein 50er hast Du ja schon und von so schlechten Eltern ist das Zeiss 1.4/50 ja auch wieder nicht… ;-)

    Viel Freude beim Entscheiden! Herzliche Grüsse aus der Schweiz.
    Adrian

  5. Hallo Adrian,

    vielen Dank für Deine Anregung. Ich werde Dir meinen Entschluss berichten.

    Zuvor geht es Anfang Mai in die Vogesen, wo ich mich nochmals ausgiebig auf mein 50er einlasse. Danach werde ich final entscheiden.

    Herzliche Grüße aus Deutschland,
    Martin

  6. Hallo Adrian,

    ich war heute in München und hatte die Möglichkeit, das Zeiss M-P 2/50 zu testen. Ich konnte unter gleichen Bedingungen Aufnahmen auf ein Testchart mit Grafiken machen, um die Schärfe, etc. im Vergleich zu meinem Zeiss P 1.4/50 vergleichen zu können. Die Unterschiede zu Gunsten des Zeiss M-P 2/50 sind absolut deutlich und um Klassen besser.

    So werde ich mir als erstes das Zeiss M-P 2/50 kaufen und habe es bestellt. Mein 1.4/50 werde ich verkaufen. Danach wird dann wahrscheinlich ein Distagon 2/25 angeschafft. Es verzerrt mir nicht so deutlich wie das Distagon 2.8/21 und dürft dann bei Waldaufnahmen und im Weinberg besser dienlich sein.

    Viele Grüße und ein sonniges Wochenende wünscht Dir
    Martin

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