Thingvellir, Geysir und Gullfoss – der Goldene Ring

Der Thingvellir-Nationalpark vereint eine ganze Palette begehrter Sehenswürdigkeiten Islands: Der mächtige Wasserfall Gullfoss ist eine von ihnen.

Golden Cyrcle Island

Östlich von Reykjavik befinden sich gleich drei beliebte Sehenswürdigkeiten Südwest-Islands: Nämlich der Thingvellir-Nationalpark, das Geothermalgebiet Haukadalur mit seinen Geysiren und der Wasserfall Gullfoss. Sie können von Reykjavik aus in einem Tagesausflug besucht werden und werden als Gullni hringurinn (Golden Cyrcle) bezeichnet. Entsprechend ihrer Nähe zu Reykjavik sind diese Touristenmagneten sehr stark frequentiert und schliessen privaten Naturgenuss aus. Trotzdem ist ein Besuch des Goldenen Zirkels für Naturfotografen ein absolutes Muss.

ingvellir-Graben, Island. Hier ist jene Stelle des Spaltensystems, die den Touristen als „die Trennlinie“ zwischen Europa und Amerika verkauft wird
Thingvellir-Graben, Island. Hier ist jene Stelle des Spaltensystems, die den Touristen als „die Trennlinie“ zwischen Europa und Amerika verkauft wird

Der Thingvellir Nationalpark

Im Þingvellir Nationalpark (bezeichnet nach dem Dorf Þingvellir) befindet sich ein grosses Spaltensystem das die Verwerfung verschiedener Kontinentalplatten sichtbar macht. Die etwas reisserisch Aussage die den Touristen verklickert wird – der Þingvellirgraben sei die sichtbare Trennlinie zwischen der Eurasischen und der Nordamerikanischen Kontinentalplatte – ist so nicht ganz korrekt. Es ist vielmehr ein Spaltensystem zwischen Kontinentalplatten, das sich ohne klare Trennlinie über viele Kilometer hinwegzieht. Ausserdem spielt in das ganze tektonische Gezerre auch noch eine kleine und erst vor kurzer Zeit entdeckte weitere Erdplatte – die Hreppar-Platte – mit hinein.

Þingvellir / Thingvellir-Graben, Island: Langgezogene Verwerfungen prägen die Landschaft.
Þingvellir / Thingvellir-Graben, Island: Langgezogene Verwerfungen prägen die Landschaft.

Thingvellir ist in Island auch ein sehr geschichtsträchtiger Ort. So wurde hier bereits ab 930 n.Chr., also am Ende der Landnahme durch vorwiegend norwegische Wikinger, einmal jährlich während zwei Wochen im Juni, die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Am 17. Juni 1944 wurde hier die Republik Island ausgerufen und 1994 die Fünfzigjahrfeier durchgeführt.

Das Geothermalgebiet Haukadalur und seine Geysire

Die Fontäne des Geysirs Strokkur schiesst bis 30m in die Höhe
Die Fontäne des Geysirs Strokkur schiesst bis 30m in die Höhe

Haukadalur ist ein Tal in einem Geothermalgebiet am Fusse des Berges Lagarfjall rund um das Vulkangebiet des Grossen Geysirs. Der Grosse Geysir ist namensgebend für diese Art von geothermalen Quellen. Er ist nur noch sehr sporadisch aktiv und seine Ausbrüche sind selten zu beobachten. Zum Glück ist der benachbarte Geysir Strokkur äusserst aktiv, so dass man das Naturschauspiel mindestens alle zehn Minuten bestaunen kann. Strokkurs Ausbrüche erreichen eine Höhe zwischen zehn und dreissig Metern. Im Umkreis der beiden Geysire befinden sich weitere Springquellen, sowie zahlreiche andere Heisswasserquellen.

Wie funktioniert ein Geysir?

Geysire können sich aus Springquellen bilden, die einen engen Eruptionskanal haben. Im tiefen Schlot wird das Wasser durch Magmaströme auf weit über 100°C aufgeheizt. Dadurch entsteht ein immenser Druck in der Wassersäule. Schliesslich steigen einzelne Blasen auf und pressen einen Teil des Wassers hinauf. Dadurch fällt der Druck ab und das Wasser wandelt sich schlagartig in Wasserdampf um und es kommt zur Eruption. Die nachfolgenden Bilder zeigen den eindrücklichen Ausbruch des Strokkurs. Hier ist gut zu sehen wie sich erst eine blaue Wasserblase bildet, bevor der Dampf explosionsartig in einer Fontäne entweicht.

erst bildet sich im Schlot eine blaue Blase
Erst steigt im Schlot des Geysirs eine blaue Blase hoch…
Geysir Strokkur, Südwest-Island: Der Moment, wo sich das Wasser in Wasserdampf umwandelt.
Geysir Strokkur, Südwest-Island: Der Moment, wo sich das Wasser in Wasserdampf umwandelt.
Haukadalur: überall im Thermalquellgebiet steigt Rauch aus dem Boden auf.
Haukadalur: überall im Thermalquellgebiet steigt Rauch aus dem Boden auf.

Gullfoss – Wasserfall des Goldenen Rings

Gullfoss, Island: Spektakulärer Wasserfall
Gullfoss, Island: Der Wasserfall ergiesst sich über zwei Stufen

Gullfoss, der Wasserfall des Flusses Hvítá (Ölfusá) ist, wenn auch nicht der durchflussstärkste, so doch einer der attraktivsten Wasserfälle Islands. Das Wasser ergiesst sich (11 m und 21 m hoch) über zwei Stufen. Seine durchschnittliche Wasserführung beträgt etwa 109 m³/s, im Sommer etwa 130 m³/s. Die bisher größte Flut betrug 2000 m³/s. Das Wasser stürzt in eine Schlucht, die vom Wasserfall bis zur Verbreiterung zum Tal 2,5 km lang ist und eine Tiefe von 70 Metern erreicht. Die Wasser der Hvítá und nicht zuletzt die bisweilen auftretenden Gletscherläufe haben diese Schlucht seit der Eiszeit vor 10.000 Jahren um durchschnittlich 25 cm im Jahr ausgefräst.  Im 20. Jahrhundert sind zwei Gletscherläufe bekannt, der eine von 1930, der andere von 1948. Bei diesen wurde die Schlucht völlig mit Wasser gefüllt, so dass die niedrigere Wasserfallstufe zeitweilig darunter verschwand. (Quelle: Wikipedia)

Blick in die Schlucht der Hvítá, Gullfoss.
Blick in die Schlucht der Hvítá, Gullfoss
Der Gullfoss Wasserfall fällt in zwei Stufen. Dies ist die kleinere obere Stufe.
Der Gullfoss Wasserfall fällt in zwei Stufen. Dies ist die kleinere obere Stufe.
Ausruhen im Hot-Pot von Hestheimar
Ausblick vom Hot-Pot in Hestheimar

Abends sind wir auf einer Farm (Hestheimar) in der Nähe von Hella untergebracht. In der Wärme des hauseigenen Hot-Pots (Thermalquelle) können wir die Abendstimmung gemütlich draussen geniessen.

Dieses Bild zeigt die Landschaft Islands

ISLAND

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