Wie fotografiert man Polarlichter?

Kilpisjärvi in Finnisch Lappland liegt auf dem 68.Breitengrad und ist damit einer der besten Ausgangsorte Finnlands um das Nordlicht zu sehen.

Polarlichter fotografieren – Anleitung

Polarlichter fotografieren ist nicht schwer. Alles was Du dazu brauchst ist eine gute Fotoausrüstung, das Wissen um die richtigen Kameraeinstellungen, die passende Lokalität und ein wolkenfreier Himmel.

Diese Anleitung führt Dich Schritt für Schritt zum perfekten Polarlichtbild. Im Anschluss erfährst Du, welche Kameras und Objektive die grössten Vorteile bringen, wo die Polarlichter am häufigsten auftreten und welche Daten Dir auf der Suche nach ihnen behilflich sind.

So fotografierst Du Polarlichter – Schritt für Schritt

Polarlichter zu fotografieren ist keine Hexerei. In dieser Anleitung lernst Du, welche Utensilien es dazu braucht und mit welchen Kameraeinstellungen das perfekten Polarlichtbild entsteht.

Anleitung zum Fotografieren von Polarlichtern - Beispielbild

Vorbereitungszeit :

10

Minutes

Ausrüstung:

– Stativ
– Stativkopf (Kugelkopf, 3-Wege-Neiger, Fluid-Kopf oder ähnliches)
– Kamera mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten
– Möglichst lichtstarkes Weitwinkelobjektiv (sofern Du eine Systemkamera benutzt und wählen kannst)
– 2 Paar Handschuhe: 1 Paar dünne, mit denen Du die Manipulationen an der Kamera vornehmen kannst- und ein Paar dicke, die Du darüber anziehen kannst.
– Stirnlampe

Verbrauchsmaterial:

– Genügend Reserve Akkus
– Speicherkarten

Schritt für Schritt zum perfekten Polarlichtbild:

Kamera auf Stativ mit Polarlichtern (Symbolbild)
Verwende ein Stativ

Damit Deine Bilder nachts nicht verwackeln, benötigst Du unbedingt ein Stativ mit einem bequemen Stativkopf. Ich benutze dazu einen hochwertigen Kugelkopf aber natürlich erfüllen auch 3-Wege-Neiger, Fluid-Köpfe, Getriebeneiger usw. ihren Zweck. Bedenke an dieser Stelle unbedingt, dass hochwertiges Material grosse Vorteile mit sich bringt. Übe das Handling mit Stativ, Stativkopf und Kamera vorgängig, damit Du es unter erschwerten Lichtbedingungen bereits im Blut hast.

Fotografiere Polarlichter immer in RAW
Fotografiere im RAW-Format

Wenn Du den Sternenhimmel oder Polarlichter fotografierst, arbeitest Du in einem Grenzbereich der alles von Deiner Kamera abfordert.
Deshalb solltest Du unbedingt im RAW-Format fotografieren! In den Rohdateien Deiner Kamera werden alle Tonwerte und Farbeaufzeichnungen gespeichert, die Deine Kamera registrieren kann. Fotografierst Du im JPEG-Format, werden diese Aufzeichnungen verarbeitet, um ein Vielfaches komprimiert und zu einem Fertigbild verarbeitet das wenig Spielraum zur Bildnachbearbeitung lässt. Viele Informationen gehen unwiederbringlich verloren.
Also: wenn Du mit einem guten Bildbearbeitungsprogramm vertraut bist: Fotografiere in RAW und verarbeite Deine Bilder zuhause zum fertigen Bild. Im Abschnitt „Bildbearbeitung: Wie bearbeitet man Polarlichtbilder?“ findest Du meine Tipps dazu.

So stellst Du auf Deiner Kamera den manuellen Modus ein.
Stell die Kamera im manuellen Modus (M) ein

Kameraeinstellungen für Polarlichtaufnahmen werden immer im manuellen Modus vorgenommen. In der nächtlichen Dunkelheit versagen Automatik- und Halbautomatik-Programme in der Regel. Deshalb solltest Du Dich auch hier bereits zuhause auf die Situation vorbereiten und Dich mit den Einstellungen vertraut machen. Übe vorgängig in einem abgedunkelten Raum in aller Ruhe, wie Du an Deiner Kamera Blende, Verschlusszeit und ISO-Einstellungen vornehmen kannst. Je besser Du Dich vorbereitest, umso besser wirst Du mit den nächtlichen Bedingungen umgehen können.

Die meisten Autofokus-Objektive lassen sich mittels Kippschalter auf manuell umstellen.
Schalte den Autofokus aus und stell manuell scharf

Auch der Autofokus funktioniert unter dem Sternenhimmel nicht immer so wie er soll. Darum legst Du den Schalter an Deinem Objektiv von Autofokus (AF) auf Manual Fokus (MF) um.
Zum manuellen Scharfstellen stellst Du Deine Kamera auf das Stativ und schaltest die Live-View ein. Richte die Kamera auf einen möglichst weit entfernten hellen Punkt und stell das Objektiv über das Display mit Hilfe der Lupenfunktion darauf scharf. Das kann beispielsweise der Mond, ein Stern oder eine weit entfernte künstliche Lichtquelle sein.
Wenn Du eine spiegellose Kamera besitzt, kannst Du die gleichen Einstellungen möglicherweise noch bequemer über den Sucher und die Sucherlupe einstellen.
Am besten nimmst Du zum Scharfstellen eines meiner vorgeschlagenen Kamera-Presets unter Schritt 6.

Die Kamera befindet sich im manuellen Modus und ist auf RAW gestellt. Jetzt kannst Du die passenden Einstellungen der Blende, der Verschlusszeit und des ISO-Werts einstellen.
Nimm die korrekten Belichtungseinstellungen an der Kamera vor

Wenn Du Schritt 1. und Schritt 2. befolgt hast, befindet sich Deine Kamera bereits im manuellen Modus und ist auf Live-View gestellt. Du kannst nun die Belichtungseinstellungen vornehmen.
Folgende drei Parameter stehen Dir zur korrekten Einstellung der Belichtung zur Verfügung:
a.) Die Blende (Abkürzung F): Offenblende. Bei Polarlicht- und Astro-Aufnahmen wird in den allermeisten Fällen bei Offenblende gearbeitet. Je lichtstärker Dein Objektiv ist, desto mehr Licht kann Dein Sensor bei Offenblende pro Zeiteinheit einfangen. Stell also im Menü des manuellen Modus die kleinstmögliche Blendenzahl (=grösste Blendenöffnung) ein. Mehr dazu findest Du im Abschnitt „Welche Objektive eigenen sich zum Fotografieren von Polarlichtern?„.
b.) Die Verschlusszeit: 2 – 25 Sekunden. Wie lange Du die Bilder belichten musst, ist einerseits von der Intensität und der Dynamik der Polarlichter abhängig, und andererseits von der Lichtstärke Deines Objektivs und der vorgewählten ISO-Einstellung. Es gibt hier also keine schlüssige Antwort. Du musst ein wenig experimentieren.
Möchtest Du Sternspuren vermeiden, sollte sie jedoch 15 – 25 Sekunden nicht überschreiten. Richtwert: Bei 35mm (Vollformat) bzw. 21mm (APS-C); nicht über 15 Sekunden, bei 16mm (Vollformat) bzw. 10mm (APS-C); nicht länger als 25 Sekunden.
c.) ISO – Sensorempfindlichkeit: ISO 800 – ISO 6400. Mit der ISO-Einstellung stellst Du die Lichtempfindlichkeit Deines Kamerasensors ein. Je höher der ISO-Wert, umso mehr Licht registriert Dein Sensor und umso kürzer kannst Du belichten. Allerdings leidet auch die Bildqualität unter zu hohen ISO-Einstellungen weil dadurch unerwünschtes Bildrauschen entsteht.
Wie hoch Du bei den ISO-Einstellungen gehen kannst, ist von der Sensorgrösse, der Qualität und dem Baujahr Deiner Kamera abhängig. Mehr dazu findest Du im Abschnitt „Welche Kameras eignen sich zum Fotografieren von Polarlichtern?„. Grundsätzlich ist die Bildqualität der meisten neueren Kameras bei ISO 1600 – ISO 3200 noch ok.
Du fragst Dich vielleicht: Mit welchen Einstellungen soll ich nun aber beginnen, wenn ich keine Erfahrung habe?

Preset-Einstellungen lassen sich an den meisten digitalen Kameras bereits im Vorfeld Programmieren. Bei Canon beispielsweise unter den C Funktionen.
Stell auf der Kamera folgende Presets ein:

Bei schwachem, ruhigem Polarlicht:
Blende: Offenblende, z.B. f2.8
Verschlusszeit: 15 Sekunden
ISO: 3200
Bei stärkerem Polarlicht:
Blende: Offenblende, z.B. f2.8
Verschlusszeit: 8 Sekunden
ISO: 2000
Tipp: An den meisten Kameras kann man bereits im Vorfeld sogenannte Preset-Einstellungen programmieren, die sich dann direkt aufrufen lassen. Das obere Bild zeigt eine Preset-Einstellung am Beispiel einer Canon-Kamera. Manueller Modus, Belichtungszeit, Blende, ISO, RAW, sowie der Timer mit zwei Sekunden Vorlaufzeit, sind bereits eingestellt. Die Voreinstellungen lassen sich mittels der C1-C3 Einstellungen am Drehrad, jederzeit abrufen.

Mit der Lupenfunktion, hier an der EOS 5DS, kannst Du überprüfen, ob die Sterne auch wirklich scharf sind.
Drück den Auslöser und überprüfe das Bild

Verwende dazu entweder einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser. Nun ist es an der Zeit ein erstes Bild zu machen, das Ergebnis zu überprüfen und entsprechende Belichtungskorrekturen vorzunehmen. Ist das Bild zu dunkel oder ist es zu hell? Sind die Sterne auch wirklich scharf?
Wenn es zu dunkel ist, musst Du entweder die ISO-Einstellung nach oben korrigieren, oder die Belichtungszeit verlängern.
Ist es zu hell, korrigierst Du die ISO-Einstellung nach unten, oder Du verkürzt die Belichtungszeit.
Schliesslich solltest Du mit der Lupenfunktion noch einmal ganz genau überprüfen, ob die Schärfe auch wirklich sitzt. Es gibt nichts Ärgerliches als zuhause festzustellen, dass eine ganze Serie von Bildern unscharf ist.

Bei den meisten Digitalkameras lässt sich das Histogramm einblenden.
Verlass Dich nicht auf die Helligkeit Deines Displays

Warum nicht? In der Nacht wirken die Bilder auf Deinem Kameradisplay viel heller als sie in Wirklichkeit sind. Da unser Sehvermögen adaptiv ist, können wir die Belichtung der Bilder auf dem hellen Display unter nächtlichen Bedingungen nicht richtig einordnen.
Darum rate ich Dir dringend dazu, die belichteten Bilder mithilfe der Gradationskurve auf Unter- und Überbelichtung zu überprüfen. Bei den meisten neueren Kameras kannst Du die Gradationskurve ganz einfach über eine Tastaturfunktion einblenden. Mach Dich bereits zuhause schlau darüber, wo Du sie findest.

Tipp: Bereite Dich bereits zuhause vor

Ich gebe Dir den dringenden Rat, alle Schritte bereits im Vorfeld in Ruhe zu üben, damit Du in der Hitze des Gefechts optimal vorbereitet bist.

  • Übe zuhause und mach Dich mit den Kameraeinstellungen vertraut. Weisst Du, wie Du den manuellen Modus an Deiner Kamera einstellst? Hast Du gelernt, wie man Veränderungen an der Blende, der Belichtungszeit und den ISO-Einstellungen vornimmt? Ist Dir klar, wie Du das Histogramm an Deiner Kamera einblenden kannst.
  • Übe auch das Handling mit dem Stativ, Stativkopf und Kamera. Übe es mit der Stirnlampe in einem finsteren Raum, bis Du es im Schlaf kannst.
  • Geh zuhause in sternenklaren Nächten nach draussen und such Dir einen Ort mit wenig Lichtverschmutzung. Montier die Kamera auf dem Stativ, stell mein Kamera-Preset für ruhiges Polarlicht ein, das ich in Schritt 6 in meiner Anleitung beschrieben habe, und taste Dich an die optimale Belichtung des Sternenhimmels heran.
  • Daheim schaust Du Dir die Bilder in aller Ruhe am Bildschirm an und analysierst, wo die Belichtungen stimmen und welche Fehler Du gemacht hast.

Hast Du all diese Punkte verinnerlicht, wird Dir das Fotografieren von Polarlichtern keine Mühe bereiten.

Mit welchen Kameras kann man Polarlichter fotografieren?

Minimalausrüstung kurz und bündig:

  • Eine Kamera, die sich im manuellen Modus bedienen lässt.
  • Ein Stativ oder eine stabile Vorrichtung, an der sich die Kamera fixieren lässt

Du bist kein ambitionierter Fotograf, machst eine Reise in den hohen Norden und möchtest trotzdem ein paar Erinnerungsbilder des Polarlichts mit nachhause bringen? Dann reicht Dir eine Kamera, die sich manuell bedienen lässt und ein kleines Stativ oder eine Auflage, auf der die Kamera 25 Sekunden lang absolut ruhig steht, aus. Die Bilder werden bei Kameras aus dem Tiefpreissegment, mit kleinen Sensoren, zwar verrauscht sein und der Detailreichtum der Aufnahme wird nicht berauschend sein: Aber fürs Handyformat oder für Instagram usw., reichts aus, wenn Du alles richtig machst.

Kann man Polarlichter auch mit dem Handy fotografieren?

Grundsätzlich ist es nicht unmöglich, Polarlichter mit dem Handy zu fotografieren. Allerdings muss die Kamera Deines Smartphones manuelle Einstellungen zulassen. Einige Smartphone Hersteller bieten nativ eine Möglichkeit zur manuellen Kameraeinstellung an, bei anderen wiederum, muss erst eine App heruntergeladen werden, die das zulässt.

Sei Dir aber bewusst, dass Handy-Sensoren im Vergleich zu den Sensoren anderer Kameras sehr klein sind. Damit meine ich nicht klein bezüglich ihrer Auflösung, sondern bezüglich der Sensorfläche (die meisten Smartphones besitzen Kamerasensoren die 22 – 56 mal kleiner sind als Vollformat-Sensoren). Bei so knappen Lichtverhältnissen, wie sie in der Nacht vorherrschen, führt das unweigerlich zu Bildern mit argen Rauschartefakten und zu einer sehr geringen Bildqualität.

Fazit: Wenn Du keine andere Kamera besitzt ist es zwar möglich Bilder zu machen auf denen das Nordlicht erkennbar ist, aber deren Qualität wird unbefriedigend sein. Sie reicht bestenfalls für das Anschauen auf dem Hany-Display aus.

Welche Kameras eignen sich am besten, um Polarlichter zu fotografieren?

Wer qualitativ richtig gute Polarlichtbilder fotografieren möchte und professionelle Ergebnisse erzielen will, kommt leider nicht um eine Kamera mit grossem und hochwertigem Sensor herum.

Die besten Resultate erzielst Du mit spiegellosen Systemkameras (DSLM), oder Spiegelreflexkameras (DSLR), mit einem Vollformatsensor. Auch APS-C Kameras bringen mittlerweile ansprechende Ergebnisse. Grundsätzlich gilt, dass die Sensortechnologie in den letzten Jahren bezüglich Bildrauschen und Dynamikumfang grosse Fortschritte gemacht hat und neuere Kameramodelle deshalb in der Regel besser performen.

Die Bildqualität ist wesentlich von der Grösse des Kamerasensors abhängig. Dieses Bild wurde mit einem Vollformatsensor aufgenommen.

Dabei sind Kameras mit ultrahoher Auflösung (sogenannte Megapixelmonster) jedoch nicht unbedingt im Vorteil. In der Astro- und Polarlichtfotografie profitierst Du nämlich vor allem von der Grösse der Sensorfläche. Ein Vollformatsensor (Kleinbild) z.B., entspricht der Grösse eines herkömmlichen Negativs und ist 36 x 24mm gross. Das entspricht einer Fläche von 864mm2. Ein APS-C Sensor misst 23.7 x 15.6mm, was eine Sensorfläche von 369.72mm2 ergibt. Ein Micro Four Thirds Sensor 17.3x 13mm, hat nur noch eine Fläche 224.9mm2. Kameras von Smartphones haben lediglich eine Sensorfläche von 15.3mm2 – 38.88mm2 (Premium-Smartphones) bis maximal 116.16mm2 (absolute Rekordgrösse Xiaomi 12S Ultra)

Grosse Vorteile mit grossen Sensoren:

Ein Vollformatsensor hat gegenüber einem APS-C Sensor also mehr als die doppelte Fläche, um das Licht einzufangen. Je kleiner die Sensorfläche ist, umso weniger Licht kann bei gleicher Blende, Belichtungszeit und ISO-Zahl für dasselbe Foto verwendet werden. Ein APS-C Sensor etwa, kann für das gleiche Bild rund 2.3 x weniger Licht sammeln als ein Vollformatsensor. Der Sensor eines Smartphones im Vergleich, kann nur zwischen einem 22stel und einem 56stel der Lichtmenge eines Vollformatsensors aufnehmen.

Durch die Signalverstärkung der Fotodioden bei hohen ISO-Einstellungen, erhöht sich zudem das Sensorrauschen (Dunkelstrom- und Ausleserauschen). Auch die Analog-Digital-Wandlung, bei der das analoge Signal des Sensors in einen digitalen Wert umgewandelt wird, führt zu erhöhtem Rauschen (Quantisierungsrauschen). Diese Umwandlung ist von der Qualität des Sensors abhängig, die sich in den letzten Jahren verbessert hat.

Zusammengefasst:

  • Polarlichter können mit jeder Kamera, die sich im manuellen Modus bedienen lässt, fotografiert werden.
  • Je grösser der Sensor (Fläche), umso besser die Bildqualität.
  • Kameras mit sehr kleinen Sensoren liefern nur mässige Bildergebnisse.
  • Moderne und qualitativ hochwertige Sensoren sind besser geeignet als ältere.
  • Je höher der Dynamikumfang des Kamerasensors ist, umso besser.

Welches sind die besten Objektive zum Fotografieren von Polarlichtern?

Hier liegt der Hund begraben. Ein geeignetes Objektiv ist für gute Polarlichtaufnahmen entscheidend. Hier meine Tipps dazu, für welches Objektiv Du Dich entscheiden solltest:

Brennweite:

Das Spektakel am Nachthimmel kann sehr eindrückliche Dimensionen annehmen. Manchmal füllen die Polarlichter den ganzen Himmel. Deshalb solltest Du Dich für eine weitwinklige Brennweite entscheiden. Am besten geeignet sind Brennweiten zwischen 14-35mm (Kleinbildäquivalent). Sofern Du eine APS-C Kamera besitzt, entspricht das einem Brennweitebereich von rund 9-24mm.

Aufnahme einer Polarlicht-Corona mit 35mm Brennweite bei Blende F/1.4
Aufnahme einer Polarlicht-Corona mit 35mm Brennweite bei Blende F/1.4, Belichtungszeit 2 Sekunden, ISO 1250. Schnell bewegte Coronas sind besonders schwierig zu fotografieren und erfordern ein schnelles Reagieren. Für dieses Bild wäre eine Einstellung von ISO 3200 besser gewesen. Ausserdem ist der Winkel von 35mm etwas zu knapp.

Lichtstärke:

F/1.4 – F/2.8 (maximal aber bis F/4)

Die Lichtstärke eines Objektivs beschreibt die maximale Blendenöffnung, die ein Objektiv besitzt. Für Neulinge oft verwirrlich: Kleine Blendenzahl, z.B. f/1.4 = grosse Blendenöffnung, grosse Blendenzahl, z.B. f/5.6 = kleine Blendenöffnung.

Je grösser die maximale Blendenöffnung ist, desto mehr Licht (Photonen) pro belichtete Zeit gelangt auf die Sensoroberfläche. Das heisst, dass Du das Bild mit einem lichtstarken Objektiv weniger lang belichten musst, als Du es mit einem lichtschwächeren Objektiv müsstest.

Lichtstarke Objektive bringen in der Astro- und Polarlichtfotografie entscheidende Vorteile:

  1. Kürzere Belichtungszeiten: Je kürzer die Belichtungszeiten ausfallen, desto mehr Struktur kannst Du in stark bewegten Polarlichtern erhalten. Beispiel: Angenommen Du hast ein Objektiv mit einer Lichtstärke von f/4 und die optimale Belichtungszeit würde bei f/4 20 Sekunden betragen, dann müsstest Du mit einem Objektiv mit einer Lichtstärke von f/2.8 nur 10 Sekunden belichten, um die gleiche Lichtmenge einzufangen. Hast Du ein Objektiv mit der Anfangsöffnung f/2, musst Du für die gleiche Lichtmenge nur noch 5 Sekunden lang belichten. Bei f/1.4 wären es gar nur noch 2.5 Sekunden.
  2. Tiefere ISO-Einstellungen: Mit lichtstarken Objektiven kannst Du die ISO-Einstellungen tiefer halten und somit das Rauschen reduzieren. Nehmen wir noch einmal das vorherige Beispiel als Ausgangslage: Wenn Du bei f/4 mit ISO 6400 eine korrekte Belichtung hast, kannst Du die ISO-Einstellung mit einem Objektiv mit Lichtstärke 2.8 auf ISO 3200 reduzieren. Bei f/2 auf ISO 1600, bei f1.4 auf ISO 800. Wie Du siehst: ein lichtstarkes Objektiv kann der Gamechanger sein…

Um die Vorteile lichtstarker Objektive besser zu veranschaulichen, habe ich die folgende Tabelle bereitgestellt. Ich bin dabei von einer realen Situation ausgegangen, die beim Fotografieren schwächerer Polarlichtern vorherrscht.

BlendeF/1.4F/2F/2.8F/4
ISOBelichtungszeit in SekundenBelichtungszeit in SekundenBelichtungszeit in SekundenBelichtungszeit in Sekunden
ISO 800163264128
ISO 16008163264
ISO 3200481632
ISO 640024816
Die Tabelle zeigt klar die Vorteile lichtstarker Objektive auf: Ein Bild das bei einer Anfangsöffnung von F/1.4 und ISO 800 eine Belichtungszeit von 16 Sekunden erfordert, müsste bei Anfangsöffnung F/4, um gleichviel Licht einzufangen, 128 Sekunden lang belichtet werden. Möchte man bei F/4 ebenfalls eine Belichtungszeit von 16 Sekunden erreichen, müsste man die ISO-Empfindlichkeit auf ISO 6400 hochschrauben.
Polarlichter können sich sehr schnell bewegen: Dieses Bild wurde bei Blende f/1.4 mit einer halben Sekunde belichtet und das Polarlicht ist trotzdem unscharf.
Polarlichter können sich sehr schnell bewegen: Dieses Bild wurde bei Blende f/1.4 mit einer halben Sekunde belichtet und das Polarlicht ist trotzdem unscharf.

Die Kehrseite lichtstarker Objektive:

  • Sie sind teuer
  • Sie leiden im Offenblendenbereich oft unter Vignettierung (Randabschattung in den Bildecken)
  • Sie sind bei Offenblende Koma anfällig. (Von Koma spricht man, wenn die Sterne in den Bildecken nicht mehr punktförmig, sondern kometenschweifartig abgebildet werden. Durch Abblenden lässt sich dieser Fehler zwar abmildern, aber das wollen wir ja nicht…)

Wo sind die besten Orte um Polarlichter zu sehen?

Polarlichter treten sowohl auf der Nordhalbkugel- als auch auf der Südhalbkugel der Erde auf. Auf der Nordhalbkugel werden sie Aurora borealis- oder Nordlichter genannt, auf der Südhalbkugel Aurora australis, bzw. Südlichter.

Am häufigsten treten sie rund um die Polregionen, zwischen dem 65° und 75° geomagnetischer Breite auf. Dort bildet sich das sogenannt permanente Polarlichtoval. Polarlichter werden viel häufiger auf der Nordhalbkugel beobachtet. Im Süden bleiben die Südlichter indessen meist unbemerkt, weil sie die meiste Zeit ausschliesslich über Teilen Antarktikas und den ausgedehnten einsamen Südmeeren erscheinen.

Beschränken wir uns also auf die Nordhalbkugel. Zuverlässige Orte, um die Nordlichter zu beobachten sind Island, Nordnorwegen, die nördlichsten Teile Schwedens und Finnlands, die Südhälfte Spitzbergens, Novaja Semlja, die nördlichsten Teile Sibiriens, Nordalaska, weite Teile Nord- und Mittelkanadas sowie Südgrönland.

Während geomagnetisch aktiver Phasen, wie nach starken, erdgerichteten Sonneneruptionen, unter der Einwirkung koronaler Löcher oder bei einem südwärts gerichteten interplanetarischen Magnetfeld, können sich Nordlichter allerdings viel weiter Richtung Äquator ausdehnen.
Bei mässigen geomagnetischen Stürmen (G2), etwa bis 54° Breite, bei starken Stürmen (G3), bis 52°, bei sehr starken Stürmen (G4) bis zum 51° und bei extrem starken Stürmen (G5), bis zum 48° und in sehr seltenen Fällen sogar bis zu den Äquatorregionen.

Bist Du an einem schönen Ort, kannst Du auch bei sehr ruhigen Polarlichtern bezaubernde Bilder fotografieren.
Bist Du an einem schönen Ort, kannst Du auch bei sehr ruhigen Polarlichtern bezaubernde Bilder fotografieren.

Wann kann ich Polarlichter beobachten?

Im hohen Norden kannst Du Polarlichter etwa zwischen Ende August und Mitte April beobachten. Statistisch am höchsten, stehen die Chancen in den Monaten März/April, sowie September/Oktober. Da man Polarlichter nur nachts sieht, gibt es während der Zeit der Mitternachtssonne keine Möglichkeit Nordlichter zu sehen.

Weil sich das Himmelsschauspiel etwa 100km über unseren Köpfen abspielt, ist zudem ein wolkenfreier Himmel Voraussetzung.

Wie weiss ich, wann Polarlichter auftreten?

Bist Du in der dunklen Jahreszeit rund um den 68° Breitengrad unterwegs, können Polarlichter jederzeit, auch bei niedriger Sonnenaktivität, auftreten. Bei geringer Aktivität werden Sie aber manchmal gar nicht als solche erkannt, da sie wie schleierartige Wolkenbänder oder Nebelbänke in Erscheinung treten können. Mit unseren Augen nehmen wir schwache Polarlichter oft als grauweisse Schleier wahr.

Ob wir die Farben der Polarlichter wahrnehmen können, ist sehr stark von deren Intensität und von unserem individuellen Sehvermögen abhängig.
Bist Du Dir nicht sicher, ob es Polarlichter am Himmel hat, nimmst Du am besten Deine Kamera zur Hand und machst mit einer hohen ISO-Einstellung ein Foto der vermuteten Lichtquelle. Sind die Wolken auf Deinem Bild grün, hast Du Polarlichter vor Dir.

Schwache Polarlichter sind für unsere Augen zwar unspektakulär, aber sie geben als Fotomotiv viel mehr her als Du glaubst: Meist ziehen sie als langgezogene Bögen über den Himmel und leuchten mal etwas stärker, mal etwas schwächer, in ihrer meist grünen Farbe.

Gibt es eine Polarlichtvorhersage?

Vorhersage Apps:

Die einfachste Möglichkeit liegt vielleicht darin, eine der zahlreichen Polarlicht-Vorhersage-Apps aus dem Playstore herunterzuladen. Die meisten von ihnen greifen in etwa auf die gleichen Datenquellen wie Sonnenaktivität, diverse Magnetometer, Kp-Index, Bz und lokale Wetterstationen zu und versuchen anhand dieser Daten eine Vorhersage zu treffen. Einige geben auch Warnungen heraus, wenn gerade Polarlichter zu sehen sind.

Ich habe schon die eine oder andere dieser Apps ausprobiert, war mit den Vorhersagen jedoch nie so richtig zufrieden. Ausserdem habe ich festgestellt, dass diese Apps, auch wenn es sich z.T. um bezahlte Apps handelt, meist nicht lange gepflegt werden und aufgrund fehlender oder mangelhafter Updates, früher oder später nicht mehr funktionieren. Deshalb kann ich keine konkrete Empfehlung dazu abgeben. Den einzigen Tipp den ich Dir geben kann: Schau Dir die Rezensionen zu den jeweiligen Apps und deren Aktualität gut an.

Tipp: Datenquellen die ich selbst verwende:

Ich verwende schon länger keine App mehr und beziehe meine Daten von verschiedenen Quellen aus dem Netz. Hier verrate ich Dir, welche Quellen Du zur eigenen Polarlicht-Vorhersage verwenden kannst und wie Du sie deutest:

1. Die Website von Toni Phillips:

Der Astronom und Wissenschaftsautor Toni Phillips vereint auf seiner Seite spaceweather.com einen interessanten Mix aus aktuellen Daten zur Sonnenaktivität und einem Blog zu aktuellen astronomischen Ereignissen. Er kommentiert etwa aktuelle Sonnenflecken und deren Potential für geoaktive Eruptionen, aktuelle Massenauswürfe der Sonne, sowie koronale Löcher, welche derzeit- oder in den nächsten Tagen Polarlichter verursachen könnten.
In der Linken Seitenleiste seiner Website findest Du folgende für das Polarlicht relevante Informationen:

  • ein aktuelles Bild der Sonne mit ihren Sonnenflecken, sowie einen Hinweis zur Komplexität von deren Magnetfeldern: Die Regionen der Sonnenflecken sind Anomalien im Magnetfeld der Sonne. Wenn sich benachbarte, aber gegenläufig gepolte Magnetfeldlinien verbinden kommt es in diesen Regionen zu Sonneneruptionen, die einen Massenauswurf zur Folge haben können. Ist dieser erdgerichtet, kommt es in der Folge häufig zu Polarlichtern.
  • Sonnenwindgeschwindigkeit: Kann ein Indiz für mögliche Polarlichter sein.
  • Aktuelles Polarlichtoval: Innerhalb des (veränderlichen) Polarlichtovals kommt es zu Polarlichtern.
  • Planetarer K-Index (Kp): Zeigt die magnetische Wirkung der aktuellen solaren Teilchenstrahlung. Die Intensität reicht von Kp 0 (sehr gering) bis Kp 9 (sehr stark). Bereits bei Kp 2 können rund um den 68° Breitengrad, unter gegebenen Umständen, beachtliche Polarlichter auftreten. Klettert der KP auf 5, herrschen Sturmverhältnisse und die Wahrscheinlichkeit, dass Du starke Polarlichter sehen kannst, ist hoch. Ausserdem: Je höher der Kp-Index, desto südlicher treten Polarlichter auf.
  • Interplanetares Magnetfeld, bzw. Bz-Wert: Beschreibt vereinfacht gesagt, wie das Magnetfeld der Sonne mit dem Magnetfeld der Erde interagiert. Für Polarlichter ist vor allem der Bz-Wert interessant. Er gibt an, ob die Feldlinien des Interplanetaren Magnetfelds entgegen oder mit den Feldlinien der Erde verlaufen. Je stärker das IMF nach Süden ausgerichtet ist, das heisst, der Bz ins Minus geht, desto höher ist die Chance auf Polarlichter.
  • Koronale Löcher: Aus Koronalen Löchern tritt Plasma in hoher Geschwindigkeit aus. Trifft der Sonnenwind einige Tage später auf das Erdmagnetfeld, können starke Polarlichter auftreten.

Bei folgenden Indizien steigt die Chance auf Polarlichter:

  • Kp >4
  • Bz im Minusbereich
  • Sonnenwindgeschwindigkeit >550Kmh/s
  • Grosse Koronale Löcher (bis der Sonnenwind mit dem Erdmagnetfeld kollidiert vergehen ein paar Tage)
  • Sonneneruptionen >M1 (Polarlichter treten 18 – 36 Stunden später auf, wenn die Plasmawolke die Erde erreicht)
  • Sonnenflecken mit komplexen Magnetfeldkonstellationen (sie können zu Sonneneruptionen führen).

2. Magnetometer:

Das Swedish Institute of Space Physics stellt auf seiner Observations-Seite aktuelle Messwerte und ein 24 Stunden Magnetogramm von Kiruna zur Verfügung. Kiruna liegt auf dem 68°N, also auf jenem Breitengrad, um den die meisten Nordlichtjäger auf Abenteuersuche sind. Für mich ist dieses Magnetometer das ultimative Frühwarnsystem. Beginnt es auf dem Magnetogramm zu zappeln, gibt es Polarlichter. Jetzt muss ich nur noch eine Stelle mit wolkenfreiem Blick in den Sternenhimmel finden.

Magnetogramm, Kiruna
Magnetogramm von Kiruna: spätestens um 19 Uhr ist klar, dass es Polarlichter gibt.

3. Lokale Wettervorhersage:

Da Du unter der Wolkendecke keine Nordlichter siehst, brauchst Du für das vollendete Glück noch die metrologischen Prognosen. Radardaten können hier eine grosse Hilfe sein.

Wie bearbeitet man Polarlichtbilder?

Das Thema Bildbearbeitung des Nachthimmels wäre viel zu gross, wenn ich es an dieser Stelle grünlich behandeln möchte. Auch die verschiedenen Programme, Werkzeuge und Methoden, die zu einem perfekten Endergebnis führen, sind ein Thema, mit welchem man Bücher füllen könnte. Trotzdem will ich es hier kurz anreissen und einen kleinen Überblick vermitteln. Hast Du Deine Aufnahmen im RAW-Modus vorgenommen, bist Du nämlich jetzt im Besitz von Bildern die alle Informationen enthalten, die Deine Kamera registrieren konnte. Um das Optimum aus diesen Informationen herauszuholen, musst Du die Bilder nachbearbeiten.

Manchmal erfordern Polarlicht-Bilder eine separate Bearbeitung von Vorder- und Hintergrund.
Polarlichtbilder erfordern ein gewisses Mass an Bildbearbeitung: hier musste der Vordergrund separat aufgehellt werden, damit die Lichter nicht viel zu hell sind.

Bildbearbeitungsprogramme:

Mittlerweile gibt es eine grosse Palette von Bildbearbeitungsprogrammen, mit denen Du Deine Bilder bearbeiten kannst. Es ist unmöglich an dieser Stelle alle zu erwähnen. Viele namhafte Kamerahersteller liefern zu ihren Kameras auch einen RAW-Konverter mit, mit dem Du, wenn Du nicht in ein Bildbearbeitungsprogramm investieren willst, zumindest die grundlegenden Einstellungen wie Farbtemperatur, Gradationskurve und einige Schieberegler als Werkzeuge zur Verfügung hast. Viele von euch werden aber bereits Lightroom, Photoshop, Capture One usw. verwenden, die eine grössere Palette an Möglichkeiten bieten.

Grundlegende Schritte zum Bearbeiten von Nordlicht-Bildern:

  1. Farbtemperatur einstellen: Wenn Du im RAW-Modus aufgenommen hast, kannst Du mit Deinem Bildbearbeitungsprogramm als erstes die Farbtemperatur einstellen. Bei den meisten Programmen nimmst Du diese Einstellungen über einen Schieberegler vor. Die optimale Einstellung variiert von Bild zu Bild. In der Regel liegt sie aber zwischen 2500 – 4000 Kelvin. Ich ziehe den Nachthimmel jeweils ein wenig in den Blaubereich hinein. In Lightroom und in Camera RAW, von Photoshop, befindet sich der Regler übrigens bei den Grundeinstellungen.
  2. Belichtung und Tonwerte anpassen: Im nächsten Schritt passt Du die Tonwerte und allenfalls die Belichtung an. Dies geschieht bei Lightroom und Camera RAW ebenfalls in den Grundeinstellungen. Dabei stehen dir die folgenden Parameter zur Verfügung:
    • Belichtung: Belasse ich oft bei Null. Nur wenn ich beim Fotografieren stark unter- oder überbelichtet hat, nehme ich hier eine Korrektur vor.
    • Kontrast: Die Kontrasteinstellung passe ich erst am Schluss, wenn ich alle anderen Einstellungen vorgenommen habe, etwas an.
    • Lichter: Diesen Regler schiebe ich grundsätzlich von Beginn weg in den Minusbereich. So erhalte ich mehr Struktur in den Polarlichtern.
    • Tiefen: Die Tiefen hebe ich per Schieberegler immer etwas an.
    • Weiss: Auch den Weiss-Regler hebe ich an. So erhalte ich noch mehr Struktur in den Polarlichtern.
    • Schwarz: Passe ich je nach Situation an. Ziehe ich ihn nach links, kommen die Sterne in der Regel besser zur Geltung. Ziehe ich ihn nach rechts, kommt mehr von der Landschaft zum Vorschein.
  3. Weitere Einstellung über Masken, Ebenen usw. vornehmen: Nach den Grundeinstellungen nehme ich die Feineinstellungen in Photoshop vor. Hier kann ich einzelne Bildpartien, wie zum Beispiel die Landschaft oder den Himmel separat bearbeiten, ohne dass die restlichen Bildteile in Mitleidenschaft gezogen werden. Das geht natürlich z.B. auch in Lightroom oder in anderen Bildbearbeitungsprogrammen.
  4. Bild schärfen, je nach dem entrauschen: Im letzten Schritt gebe ich dem Bild noch den letzten Schliff, indem ich das Bild vorsichtig schärfe und wenn nötig etwas entrausche. Bedenke jedoch, dass das Entrauschen immer auch die Bildschärfe beeinträchtigt und dass dabei Details verloren gehen.

Spezielle Programme zum Entfernen des Bildrauschens:

Weil das Bildrauschen eines der Hauptprobleme beim Fotografieren unter schlechten Lichtverhältnissen ist, lohnt es sich eventuell, zum Entrauschen die Verwendung eines speziell dafür entwickelten Programms in Erwägung zu ziehen. Ich verwende dazu etwa DxO PureRAW, welches viel effektiver und weniger destruktiv als die Adobe-Werkzeuge ist. Es verwendet ein anderes Konzept als die meisten Programme und entfernt das Rauschen bereits vorgängig in der RAW-Datei algorithmisch, mittels KI.

Résumé

Nun weisst Du alles Wichtige über das Fotografieren von Polarlichtern. Wie viel an Zeit und Geld Du dafür investierst, hängt natürlich von Deinen Ansprüchen und Ambitionen ab. Wichtiger als die Bilder ist am Ende das Erlebnis. Das solltest Du vor lauter Fotografieren niemals vergessen. Denn manchmal ist es auch schön, sich zurückzulehnen und einfach das Wunder am Himmel zu geniessen!

Polarlichter können zauberhaft sein! Wenn man glück hat ziehen sie einem nächtelang in ihren Bann.

POLARLICHTER IN SKANDINAVIEN – EIN REISEBERICHT

Der dritte Teil meines Lofoten-Beitrags steht ganz im Zeichen der Polarlichter. Langsam reisen wir zurück Richtung Finnland. Sowohl auf den Lofoten, als auch auf dem norwegischen Festland und an der schwedischen Grenze, werden wir Zeugen eindrücklicher Polarlichter

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4 Kommentare zu „Wie fotografiert man Polarlichter?“

  1. Hallo Adrian,

    schöne Fotos von den Polarlichtern sind Dir da gelungen. So etwas erleben zu dürfen muss schon sehr emotional sein. Vermutlich werden diese erfahrenen Stimmungen beim Betrachten der Aufnahmen in Dir wieder aufkeimen.

    Du schreibst oft im Plural. Unternimmst Du deine Fototouren in einer organisierten Fotogruppenreise mit Gleichgesinnten oder bist Du mit Familie unterwegs?

    Und zum von Dir benannten Sigma 18-35/1.8 weist Du aber schon, dass es ein APS-C Objektiv ist und somit der UWW-Bereich nicht mehr gedeckt ist …

    Herzliche Grüße,
    Martin

  2. Adrian Hirsbrunner

    Hallo Martin

    Herzlichen Dank für Dein Feedback und insbesondere auch für Deinen wertvollen Hinweis bezüglich des Sigma 18-35/1.8! Da hab ich mich vertan.
    Was das Reisen betrifft bin ich immer mit meiner Frau zusammen unterwegs und niemals organisiert. Das wäre nichts für mich…;-)

    Herzliche Grüsse und schönes Wochenende
    Adrian

  3. Ich war in der Zeit vom 11.-16. Dez. 2017 in Tromsö. Ich hatte Wetterglück. Bereits am ersten Abend ging der App-Alarm los. Trotz Lichtverschmutzung konnte man das Nordlicht mitten in der Stadt sehen. Der Dienstag war dann der perfekte Tag. Es ist etwas unbeschreibliches. Zum fotografieren bin ich ein Neuling. Ich habe meine Canon EOS550D mit einem Standard Objektiv gebraucht. Als Laie bin ich zufrieden.
    Deien Aufnahmen sind super und übersteigen meine bei weitem.
    Hast du auch schon in Tromsö (im Umland) das Nordlicht fotografiert? Der Ort ist von der CH sehr gut erreichbar und rel. „warm“.
    Herzlicher Gruss

  4. Adrian Hirsbrunner

    Hallo Daniel
    Nein in der näheren Umgebung von Tromsø war ich noch nie. Im September waren wir auf den Lofoten unterwegs und hatten grosses Wetterglück. Die Lichter waren fast jeden Abend zu sehen, zum Teil bei nächtlichen Temperaturen bis zu 13° :-)
    Auch diese Region hat bedingt durch den Golfstrom, ein relativ mildes Klima. Zudem ist sie landschaftlich sehr reizvoll. Einige Bilder dieser Reise findest Du in meinen Artikeln über die Lofoten im Herbst
    Herzliche Grüsse, Adrian

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